07-Jenny-Story

Ich heiße Jenny und bin ein Schaufensterpuppen Mädchen!

 

Im Mai 2006 wurde auch ich im Internet zum Verkauf angeboten. Nach einer Woche bekam der den Zuschlag der am meisten für mich geboten hatte. Ich wurde mit einem weißen Kleidchen und drei Perücken auf die Reise zu meinem  neuen Besitzer geschickt. Glücklicherweise brauchte ich mich nicht von meinen Engelflügeln zu trennen. Sie wurden Gott sei Dank von meinem neuen Besitzer auch ersteigert. Er wollte mich wohl als kleines Engelchen in seiner Wohnung sehen. Am 19.05.2006 war es soweit. Ich kam gut verpackt in einem großen Karton bei meinem neuen Besitzer an, der mich dann sofort auspackte. Ich wurde durch das helle Licht geblendet. Nachdem ich mich etwas daran gewöhnt  hatte, sah ich meinen neuen Besitzer vor mir stehen. Er holte mich heraus und setzte meine Einzelteile wieder zusammen. Jetzt erst konnte ich mich richtig umschauen, ich war gespannt darauf, wo ich eigentlich gelandet war. Ich erschrak ein wenig, als ich die vielen Puppen vor mir sah. Sie schauten mich alle sehr freundlich an, und lächelten mir zu. Das Eis war erst einmal gebrochen. Auch mein neuer Besitzer war freundlich, und sagte zu mir: Hallo mein kleines schüchternes Engelchen, ich heiße Klaus, und wir alle freuen uns schon auf dich. Ich hoffe doch, das du in deinem neuen Heim glücklich wirst, und dich geborgen fühlst. Wir werden dir alle zur Seite stehen. Du bist uns herzlich Willkommen. Ich stand nackt vor ihm und blickte verschämt lächelnd auf den Boden. Klaus ging ins Schlafzimmer und suchte etwas für mich zum Anziehen.

 

Er kam dann mit einem Höschen und weißen Söckchen zu mir zurück, und sagte dann zu mir: Ich habe leider noch nichts an Kleidung  für dich da. Das wird sich aber sehr schnell ändern. Er zog mir alles an was er auf die Schnelle für mich gefunden hatte, auch mein weißes silbernes Kleidchen was mir mein Vorbesitzer mitgegeben hatte und nahm eine blonde Perücke, die er mir auf den Kopf setzte. Eine Perlenkette und ein sehr schönes Armband fand er auch für mich.  Schuhe hatte Klaus noch keine, da ihm meine Größe noch nicht bekannt war. Ich war sehr zufrieden hier in meinem neuen zu Hause und auch mit dem Klaus. Ich bin hier mit offenen Armen freudig empfangen und in die Gemeinschaft aufgenommen worden. Das hatte ich nicht erwartet, ich komme mir vor, als ob ich schon lange hier wäre. Klaus stelle mir alle Puppen mit Namen vor. Es waren sieben an der Zahl. Ich bekam auch sofort meinen Namen. Klaus sagte zu mir: Ich finde  < Jenny >  wäre ein schöner Name für dich. Diesen Namen fanden alle sehr gut, und so wurde er einstimmig angenommen. Ich wurde dann vor die Karola gestellt. Klaus legte ihren Arm auf meine Schulter, es sah aus als wären wir Mutter und Tochter. Es war ein schönes Bild, und mir war es sehr angenehm. Mit der Zeit kaufte Klaus immer wieder schicke Sachen für mich zum Anziehen. Der Bestand an Kleidern wurde schnell größer. Ich wurde von ihm regelrecht verwöhnt, und sah immer sehr schön aus.
Zu Weihnachten bekam ich meine Engelsflügel. Klaus steckte mir zwei goldene Zweige mit Blättern in die rechte Hand und eine schlanke goldene Kerze in die Linke, die dann bei Gelegenheit angezündet wurde. Klaus setzte mir eine wunderschöne blonde langhaarige Perücke auf. Ich sah jetzt aus wie ein richtiges Engelchen, es war so feierlich. Mitte Januar 2007 nahm Klaus mich mit zu seinem Freund, der ein richtiger Puppendoktor ist. Dieser begrüßte mich sehr freundlich, denn er sollte mich nun komplett erneuern. Der Puppendoktor heißt Horst. Ich war eine Woche bei ihm. Er hatte wirklich sehr viel Arbeit mit mir. Mein Kopf wurde versetzt, meine Augen wurden durch Glasaugen ausgetauscht und meine sehr kleinen Brüste sollten etwas größer werden. Da hat der Doktor wohl etwas zuviel des Guten getan, denn sie sind etwas zu groß geraten. Ich bekam eine wunderschöne Hautfarbe aufgespritzt und ein neues Make-up. Nach dieser Behandlung hatte ich mich wohl sehr verändert. Aus dem blassen schüchternen Mädchen ist eine kesse Biene geworden, denn ich sehe aus wie ein fröhliches und gesundes Mädchen vom Lande. Klaus staunte wohl nicht schlecht als er mich zum ersten Mal so sah. Er freute sich, das die Behandlung so gut verlaufen war. Der gute Puppendoktor hatte mal wieder eine Glanzleistung hingelegt. Als wir dann am Abend in Köln ankamen und Klaus mit mir in unsere Wohnung kamen schauten die anderen Puppen erstaunt und fragend zu mir, man erkannte mich nicht mehr. Ich wurde ein wenig traurig darüber, hatte mich der Doktor denn so verändert, ich war doch die selbe Jenny geblieben. Als ich durch Zufall in einen Spiegel sah, schaute mich ein fremdes Mädchen an. Jetzt konnte ich auch die Anderen verstehen. Ich war eine Fremde für sie, und so kam ich mir auch selber vor.

Klaus hatte auch so seine Probleme mit mir, und brauchte mehrere Monate um sich an mein neues Gesicht zu gewöhnen. Ich merkte, er war doch etwas enttäuscht  über mein verändertes Aussehen. Mit der Zeit gewöhnte er sich an mich und heute ist er froh, das er mich zum Puppendoktor gebracht hatte. Klaus sagt immer wieder zu mir: Jenny, du bist doch viel schöner geworden. Jetzt bist du ein richtiges nettes und freundliches Mädchen. Ich bin sehr stolz auf dich. Jetzt ist auch für mich die Welt wieder in Ordnung, denn Klaus war wieder so wie früher zu mir. Die anderen Puppen haben sich inzwischen an mein verändertes Aussehen gewöhnt und mögen mich genauso wie vorher. Ich bin glücklich und zufrieden, denn alle haben mich wieder in ihrem Kreis aufgenommen. Jetzt fühle ich mich wieder geborgen und bin sehr glücklich. Ich wünsche mir, das alles so weitergeht wie bisher, und wir noch lange in dieser schönen Gemeinschaft zusammen sein können. Danke für euer Interesse an meiner Lebensgeschichte. Es grüßt euch alle ein fröhliches Schaufensterpüppchen mit dem schönen Namen

 

                                                             Jenny

 

 

 

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