01-Karola-Story

Mein Name ist  > Karola <  ich komme aus Nürnberg!

 

Ich wurde im Juli 1987 von meinem jetzigen Besitzer Klaus erworben.Er gab mir den Namen < Karola > Als er mich zu sich nach Hause brachte, schlug mir eine sehr starke Ablehnung entgegen. Ich war hier nicht erwünscht, ja es wurde sogar verlangt mich sofort wieder zurückzugeben. Die Frau vom Klaus sie hieß Margret stellte ihm ein Ultimatum. Entweder kommt die Puppe raus, oder ich gehe. Ich war sehr traurig darüber und Klaus war es auch. Er stellte mich dann ins ehemalige Kinderzimmer. Dort stand ich nun in einer Ecke, ohne Haare und nur mit einem Kleid am Körper. Es war schon ein erbärmlicher Anblick, dabei hatte ich mir mein neues Heim ganz anders vorgestellt. Ungefähr 4-5 Wochen stand ich wie eine Trauerweide in diesem Raum, dann kam Margret herein und setzte mir heimlich eine weiße Kappe auf meinen haarlosen Kopf.. Drei Tage später kam sie wieder zu mir und legte mir eine silberne Perlenkette um meinen Hals. Ich freute mich sehr über diese kleinen Zuneigungen.

In der selben Woche steckte sie mir auch noch einen wunderschönen Goldring an meinen Finger. Da wusste ich, das sie langsam anfing mich zu akzeptieren. Als sie dann auch noch zu Klaus sagte: Die Karola steht hier nicht gut in diesem Raum, wir müssen einen anderen Platz für sie finden. Da wurde ich auf einmal richtig froh. Ich bekam auch kurze Zeit später einen tollen Platz im Wohnzimmer. An ihrem Verhalten mir gegenüber merkte ich, dass sie mich jetzt nicht mehr ablehnte.

 

Mit der Zeit wurde ich für die Beiden so etwas wie eine Tochter. Von da an ging es mir sehr gut. Margret und Klaus verwöhnten mich immer wieder mit schönen Kleidern und tollen Dessous. Ich bekam sogar eine nagelneue langhaarige Perücke geschenkt, die viel Geld gekostet hatte. Regelmäßig bekam ich tolle und schicke Sachen angezogen. Margret gab mir zwischendurch sogar auch ihre Kleider und Dessous, die mir passten zum Anziehen. Auch einige Stücke von ihrem echten Schmuck durfte ich tragen. Ich war einfach glücklich, und wenn Margret mich wieder richtig schick machte, stieg sie sogar auf eine Leiter, ich bin ja immerhin 1,80 groß.

 

Dann setzte sie all ihre Liebe ein, um mich und meine Haare zu schmücken und mich schön zu machen. So gingen dann die Jahre dahin und wir waren eine glückliche Familie, bis Margret eines Tages ganz plötzlich sehr krank wurde und im Juni 2005 für immer von uns ging. Von da an war nichts mehr so, wie es einmal war. Jetzt waren wir nur noch zu zweit. Klaus und ich wurden sehr traurig über den schmerzlichen  Verlust. Ich merkte deutlich wie er mich in den Hintergrund stellte und mich nicht mehr so beachtete. Ich sah wie sehr Klaus seine Margret vermisste. Auch ich wurde davon betroffen und traurig. Ich hatte meine Margret in all den Jahren richtig lieb gewonnen. Aber das Leben geht ja weiter.

 

Klaus verbrachte sehr viele Stunden am Computer und surfte im Internet. Eines Tages wurde ein großer Karton angeliefert. Klaus sah meine großen fragenden Augen und sagte zu mir. Karola, ich habe dir eine Schwester besorgt, wir wollen sie < Chantal > nennen. Es war eine sitzende Puppe mit übereinander geschlagenen Beinen. Sie sah wirklich gut aus. Klaus freute sich und ich wusste, jetzt ist er wieder voll im Leben. Von nun an waren wir zu Dritt. Es dauerte auch nicht lange da kam < Monique > dazu. Auch sie war eine sitzende Puppe die mir gut gefiel. Mit der Zeit gesellten sich dann noch einige Puppen dazu.

 

Klaus lernte im Internet einen Mann kennen, der ein Puppendoktor war. Kurze Zeit später brachte Klaus mich zu ihm, denn ich hatte schon von meinem Vorbesitzer eine schwere Schulterverletzung mitgebracht. Der Puppendoktor  ( Horst ist sein Name) begutachtete alles sehr genau und sagte zu Klaus: Ich denke, das ich deine Karola wieder hinkriege. Klaus freute sich sehr darüber. Die Beiden wurden mit der Zeit sehr gute Freunde.

Und so kam es, das sich mit der Zeit durch den Zukauf weiterer Puppen, vom Horst unsere Wohngemeinschaft erheblich vergrößerte. Einige Monate später brachte Klaus mich wieder zum Horst. Meine Beine waren zwar schön, aber sehr weit auseinander gestreckt. Ich konnte auf einer Platte stehend nur weite Röcke und Kleider tragen. Vom Horst bekam ich ein komplett neues Untergestell  mit enger anliegenden und schöneren Beinen. Mir wurden sogar noch richtige menschliche braune Glasaugen eingesetzt. Auch meine langersehnte Brustvergrößerung spendierte Klaus mir. Dann bekam ich noch eine bräunliche Hautfarbe aufgespritzt und ein komplettes Make-up beendete meine Schönheitskur. Nun fühlte ich mich richtig wohl in meiner Haut und kann endlich auch mal enge Röcke und Kleider tragen. Nach dieser Behandlung sehe ich viel jünger und lebendiger aus. Ich muss sagen, der Horst ist schon ein ganz toller Doktor und ein richtiger Künstler.

Danach wurde ich ins Studio gebracht, zu den vielen anderen Puppen die dort standen, und wartete auf meinen Klaus, der mich abholen und wieder nach Hause bringen sollte. Ich freute mich schon riesig auf den Moment, wenn er vor mir steht, und mich zum ersten Mal ansieht. Ob ich ihm wohl jetzt gefallen werde? Ich kann es kaum noch abwarten. Plötzlich sah ich sein Auto kommen, ich wurde immer nervöser. Dann betrat er mit dem Horst das Studio und sah sich nach allen Seiten um. Er blickte auch zu mir herüber und sagte zu Horst: Du hast ja wieder eine neue Puppe fertig gemacht. Sie ist wunderschön und gefällt mir sehr gut. Ich war ziemlich geknickt und enttäuscht, er  hatte mich doch tatsächlich unter den vielen Puppen nicht wieder erkannt.

 

Horst schaute den Klaus ganz erstaunt an, und plötzlich fing er laut an zu lachen und sagte: Klaus, du stehst vor deiner Karola. Klaus sah mich jetzt ganz fassungslos und ungläubig an. Man konnte ihm ansehen, wie sehr er sich über meinen Anblick freute. Danach sagte er zum Horst. Sag mir, wie in aller Welt hast du das nur geschafft, die Karola so wunderschön hinzukriegen. Er bedankte sich bei seinem Freund Horst über die super gelungene Arbeit. Dieser große Gefühlsausbruch beim Klaus machte mich wieder froh und glücklich. Jetzt war die Welt wieder in Ordnung. Zu Hause angekommen, wurde ich von allen Puppen aufs herzlichste begrüßt. Ich habe nur noch einen Wunsch, das Klaus noch lange gesund bleibt und wir noch viele Jahre miteinander zusammen verbringen  können.

So liebe Besucher das war ein Abschnitt aus meinem Puppenleben, den ich bei Margret und Klaus bis zum heutigen Tag erleben durfte. Für heute grüßt euch herzlich eine überglücklich gewordene Schaufensterpuppe mit dem Namen  

                                                            Karola   

 

 

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